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Text ERIKA THIMEL
Fotos CHRISTINE BASLER
erschienen im Buch
„Stadtgespräche aus Rosenheim“
Gmeiner-Verlag
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EIN DRAUFGÄNGER STECKT IN JEDEM
Schultern prallen aneinander. Schläger krachen auf Rücken. Eiskristalle
stauben durch die Luft, aufgespritzt von messerscharfen Kufen.
Es geht zur Sache, wenn die ›Starbulls‹ im Kathrein-Stadion ihre Stärken
ausspielen, allen voran Stephan Gottwald. Als Kapitän der legendären
Rosenheimer Eishockeymannschaft lebt er deren Leitspruch
vor: ›Die »Starbulls« geben niemals auf.‹ Ein Stadtgespräch in der Kabine,
zwischen Körperpanzern, Helmen und Handtüchern.
Was ist der entscheidende Unterschied zwischen Fußball-
und Eishockeyspielern?
Wir sind nicht so wehleidig. Wir sind die härteren
Jungs und schmeißen uns nicht wegen jedem Scheiß zu Boden. (lacht)
Wie viele blaue Flecken bringen Sie von einem Spiel mit nach Hause?
Ein hartes Match bringt mehr als eine Handvoll blauer Flecken. Eishockey
ist ein Kontaktsport. Wer richtig spielt, bekommt schon einiges
ab. Man wird gecheckt, der Puck oder ein Schläger trifft einen. Wir
sind zwar geschützt durch unsere Ausrüstung, aber eben nicht überall.
Der Rücken, die Waden und die untere Gesichtshälfte liegen frei.
Warum schützen Eishockeyspieler Ihren Kiefer nicht?
Abgesehen vom Torwart ist das nur in den Kinder- und Jugendmannschaften
Pflicht. Bei den Erwachsenen will keiner damit anfangen
und als Weichei dastehen. Männer! (lacht)
Täuscht der Eindruck oder sind Eishockeyspieler von Natur aus Alphamänner?
Jeder Profi muss ein Leader-Gen in sich haben. Der eine mehr, der
andere weniger, aber ein Draufgänger steckt in jedem......
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