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Text ERIKA THIMEL
Fotos CABRIOlife
erschienen in CABRIOlife
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MÜNCHNER G'SCHICHTEN
München wurde geschaffen, um Cabrio-Freunden das Leben zu versüßen.
Die Straßen der Stadt sind Genuss-Strecken, ihre Parkplätze Lifestyle-
Buchten. Gehsteige verwandeln sich in Laufstege und Straßencafés bieten
Logenplätze. Dafür gibt es einen Grund: Auf Münchens Wegen liegen
Geschichten. Alte. Neue. Mögliche. Ihre?
Der bayerische König Ludwig I. war ein leidenschaftlicher
Cabrio-Fan. Er liebte es, offen
durch seine Stadt zu kutschieren. Das kostete
ihn den Thron. Souverän lächelte er sich darüber
hinweg. Schließlich bezahlte er mit dem
Karriereknick für ein besonderes Vergnügen:
die Affäre mit der Tänzerin Lola Montez. Der
König war bis unter die Krone verliebt. Warnungen,
wie die des Erzbischofs von München
und Freising, schlug er in den Wind. „Bleib’
Du bei deiner Stola, ich bleib’ bei meiner
Lola!“, bescherte er dem Geistlichen, als dieser
ihn seinerzeit bat, die leidenschaftliche Liebschaft
diskreter zu pflegen. Doch Ludwig I. war
nicht zu retten. Der König wollte weiterhin mit
der berüchtigten Tänzerin und ein paar wenigen
Pferdestärken offen durch die Isar-Metropole fahren. Er wusste warum. Auf Münchens
Straßen werden alle Sinne angesprochen.
Dafür hatte nicht zuletzt der König selbst gesorgt.
Unter seiner Regentschaft (1825–1848)
erblühte München zu einer europaweit anerkannten
Kunstmetropole, zum sogenannten
„Isar-Athen“. Spätestens jetzt müssen wir darauf
hinweisen: Ludwig I. ist nicht der „Märchenkönig“,
dem wir Neuschwanstein zu
verdanken haben, sondern dessen Großvater.
Sein Enkel wurde drei Jahre vor der Abdankung
Ludwig I. im Schloss Nymphenburg geboren. Hier beginnt Ihre Tour mit einer
Audienz bei Lola Montez. Sie treffen die Dame
in der Galerie der Schönheit. Selbstbewusst
und verführerisch blickt sie aus einem Bilderrahmen. Doch sie ist nicht allein. Ihr Liebhaber
Ludwig I. pflegte sein Faible für Frauen im
großen Stil. Er beauftragte seine Hofmaler, die
Schönsten des Königreichs zu finden und zu
portraitieren. Heute setzen Sie sich in Szene:
Parken Sie Ihr Cabriolet direkt vor dem
Schloss. Die Kulisse schmeichelt Ihrem Wagen,
während Sie im Schlosspark lustwandeln.
Oder wollen Sie lieber Richtung Frühstück
lenken?<......
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