"DAS SIND DIE STÄRKSTEN"

Seine Freunde versuchten Schritt zu halten, liefen in seiner Spur, aber er war einfach nicht einzuholen. Dabei hatten sie ihm schon den schwersten Rucksack gegeben. Trotzdem, der Kerl lief den Berg hinauf, als gäbe es keine Steigung. Normal, war das war nicht, es war Seppi Rottmoser. Mit diesem Tempo konnte er Wettkämpfe gewinnen und genau das würden sie ihrem Spezi nahelegen. Sie waren überzeugend. Wenige Monate später wurde Seppi Rottmoser mit 17 Jahren in die Deutsche Nationalmannschaft der Skibergsteiger aufgenommen und 2013 holte er den Weltmeister-Titel in seine Heimatstadt Rosenheim. Jetzt steht er am Happinger See. Zeit für einen Strandurlaub?„Das könnte ich mir gar nicht vorstellen, mich zieht es rauf auf den Berg.“ An den Happinger See kommt er, weil er auf der Fahrt hierher den Großvenediger sieht.

„Drei Anläufe hab ich gebraucht, bis ich die 3.666 Meter zum Gipfelkreuz geschafft habe. Beim ersten Mal wollten meine Spezel nicht mehr und beim zweiten Versuch war das Wetter zu schlecht. Erst beim dritten Versuch hat es geklappt. Damals war ich mit einem sehr guten Freund aus dem Allgäu unterwegs, Michael Pfanzelt. Es war ein super Tag als wir da raufgestiegen sind und daran muss ich denken, wenn ich zum Gipfel schau. Michael ist 2009 recht tragisch in einer Lawine verunglückt. Er war 20 und nur ein Jahr älter als ich. Das war ein herber Schlag, weil wir viel miteinander gemacht haben. Wenn ich den Großvenediger sehe, blick ich auf die schönen Momente zurück und hoffe, dass es ihm gut geht.“......