DARÜBER SIND WIR DANN SCHÖN EMPÖRT

Der Wind pfeift um die Mauern des Wasserkraftwerks an der Klepperstraße. Katrin Stadler schlingt ihren Schal enger um den Hals. Kälte schadet der Stimme und mit der muss sie arbeiten: Sie singt und spielt bei den einzigartigen ›Neurosenheimern‹. Das Repertoire der Band beschreibt sie als ›bayerisch neurotische Lebensmusik‹. Deren Wiederund Selbsterkennungswert ist so hoch, dass die Konzerte jedes Mal blitzschnell ausverkauft sind. Die Fans lieben den humorvoll analytischen Zugang zum Rosenheimer Alltag und seinen Einwohner sowie die gewitzten bayrischen Melodien der Gruppe. Der beste Beweis: Sie singen mit, zum Beispiel den ›Yogajodler‹ aus der Feder von Stadler.

I mach recht gern Yoga, so mit ›Shakti‹ und ›Ommm‹,
außerdem mog i aa de bairische Tradition.
Und am bestn is’, wenn i beides vermischen konn.
Rüdiei Hoedi, Omm Shaktijoedi,
Rüdiei Hoedi, Omm Shaktijo.

Das Lied ist Stadler zugeflogen. Beim Yoga, wo sonst? Die Musikerin dehnte und streckte sich in der Yogaschule im Obergeschoss des Wasserkraftwerks, als das Lied da war. »Man muss nur wach sein, wenn es kommt«, beschreibt die ›Neurosenheimerin‹ den entscheidenden Moment. »Da wurde mir klar, wie eng die bayrische und die indische Kultur beieinanderliegen.«......