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Text ERIKA THIMEL
Fotos CHRISTINE BASLER
erschienen im Buch
„Stadtgespräche aus Rosenheim“
Gmeiner-Verlag
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DARÜBER SIND WIR DANN SCHÖN EMPÖRT
Der Wind pfeift um die Mauern des Wasserkraftwerks an der Klepperstraße.
Katrin Stadler schlingt ihren Schal enger um den Hals. Kälte
schadet der Stimme und mit der muss sie arbeiten: Sie singt und spielt
bei den einzigartigen ›Neurosenheimern‹. Das Repertoire der Band
beschreibt sie als ›bayerisch neurotische Lebensmusik‹. Deren Wiederund
Selbsterkennungswert ist so hoch, dass die Konzerte jedes Mal
blitzschnell ausverkauft sind. Die Fans lieben den humorvoll analytischen
Zugang zum Rosenheimer Alltag und seinen Einwohner sowie
die gewitzten bayrischen Melodien der Gruppe. Der beste Beweis: Sie
singen mit, zum Beispiel den ›Yogajodler‹ aus der Feder von Stadler.
I mach recht gern Yoga, so mit ›Shakti‹ und ›Ommm‹,
außerdem mog i aa de bairische Tradition.
Und am bestn is’, wenn i beides vermischen konn.
Rüdiei Hoedi, Omm Shaktijoedi,
Rüdiei Hoedi, Omm Shaktijo.
Das Lied ist Stadler zugeflogen. Beim Yoga, wo sonst? Die Musikerin
dehnte und streckte sich in der Yogaschule im Obergeschoss des Wasserkraftwerks,
als das Lied da war. »Man muss nur wach sein, wenn
es kommt«, beschreibt die ›Neurosenheimerin‹ den entscheidenden
Moment. »Da wurde mir klar, wie eng die bayrische und die indische
Kultur beieinanderliegen.«......
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