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Text ERIKA THIMEL
Fotos CABRIOlife
erschienen in CABRIOlife
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ES WAR EINMAL - PARISER GESCHICHTEN
Eine Stadtrundfahrt durch die französische Hauptstadt ist
immer auch ein Ausflug in ihre Geschichte. Zum Glück hat
Paris eine schillernde Vergangenheit. Von großer Historie zu
kleinen Histörchen – ein Wegweiser in zehn Etappen.
1. Der Turm, über den sich alle aufregten.
Der Eiffelturm steht
immer noch. Das ist ein Wunder. Als ihn der Ingenieur Gustave Eiffel
1889 anlässlich der Weltausstellung baute, wurde er dafür heftig kritisiert
und geschmäht. Seine Gegner wollten das filigrane Bauwerk sofort wieder
abreißen. Heute strahlt das 324 Meter hohe Wahrzeichen von Paris
jede Nacht in einem Lichtermeer. Ein Hoch auf Gustave Eiffel!
2. Wie die Fischer zu Gabeln kamen.
Paris begann als kleines Fischerdorf,
das mit Überschwemmungen kämpfte. So hatten die Römer ein
leichtes Spiel, als sie die Siedlung 55 v. Chr. eroberten. Später schickten die
Italiener Katharina von Medici an den französischen Hof. Sie brachte
den Franzosen, die bis dato wenig fein nur mit Messern und ihren Fingern
aßen, Gabeln mit. Katharina machte sich dennoch die Hände schmutzig –
mit Blut. Sie war mitverantwortlich für die Bartholomäusnacht 1572, in
der Tausende von Hugenotten wegen ihres Glaubens ermordet wurden.
Ihr Mann, der König, liebte übrigens eine andere, seine schöne Mätresse
Diane de Poitiers. Unglückliche Frauen können gefährlich werden.
3. Die Kirche legt die Stadt trocken.
Im 12. Jahrhundert sorgten
Geistliche als intellektuelle Schrittmacher dafür, dass die Pariser Sümpfe entwässert
wurden und die Stadt expandieren konnte. Kaum trocken, war Paris
im Mittelalter bereits ein Bildungszentrum mit der weltberühmten Universität
Sorbonne. Zum Geist gesellte sich die Schönheit: Architektonische Meisterwerke wie Notre-Dame entstanden. Die Verbindung zwischen Geist und
Schönheit prägt noch heute den Charakter der Stadt. Das Ergebnis: Esprit!
4. Das Königskind, das alles wollte.
Mit fünf Jahren stieg Ludwig XIV. auf den Thron. Als er volljährig die Macht übernahm, wusste das
Königskind, was es wollte: alles! „Der Staat bin ich!“ war Ludwigs berühmtester
Ausspruch. Als Sonnenkönig prägte er im 17. Jahrhundert
Paris mit dem Anspruch der absoluten Herrschaft und großen Bauwerken.
Während seiner Regierungszeit entstanden u.a. der Dôme des Invalides,
das Palais du Luxembourg und das Schloss Versailles. In seinem
Spiegelsaal wurde gefeiert, getanzt und geflirtet – und ganz nebenbei entwickelten
sich am Hof des Sonnenkönigs feine Umgangsformen, die der
europäische Adel kopierte. Fazit: Gute Manieren sind in Paris zu Hause.
5. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.
Während die Adeligen am
Hof von Ludwig XVI. und seiner österreichischen Frau Marie Antoinette
ausschweifend feierten, litten die meisten Pariser unter Schmutz und
Hunger. Die ungerechten Zustände lösten 1789 die Französische Revolution
aus. Die Menschen kämpften für „liberté, egalité, fraternité.“ Und
was sagte Marie Antoinette dazu? „Wenn die Menschen kein Brot haben,
dann sollen sie Kuchen essen.“ Das Ende der Geschichte: Die Königin
verlor ihren Kopf, die Franzosen bekamen eine republikanische Verfassung
und das Baguette gehört zu jeder französischen Mahlzeit.
6. Die schönste Stadt der Welt.
Er kam, sah und siegte: Napoléon
Bonaparte gewann eine Schlacht nach der anderen, erlag seiner großen
Liebe Joséphine, krönte sich 1804 zum Kaiser und setzte sich zum Ziel,
aus Paris die schönste Stadt der Welt zu machen. Sein bekanntester Beitrag
ist der „Arc de Triomphe“, mit dem er an seine Siege erinnern wollte
– rechtzeitig vor den Niederlagen. In Waterloo wurde er endgültig geschlagen,
aber sein Traum hat sich verwirklicht. Paris entwickelte sich zur
schönsten Stadt der Welt. Davon sind zumindest die Pariser überzeugt
und die kennen ihre Stadt am besten.
7. Der Baron, der einen Stern schuf.
Baron Haussmann verwandelte
das enge, mittelalterliche Paris nach 1848 in eine moderne, weitläufige
Hauptstadt. Er ließ ganze Viertel abreißen und schuf große Parks,
elegante Avenuen und Boulevards. Dabei entwarf er einen Stern von zwölf
breiten Straßen rund um den „Arc de Triomphe“. Die weniger glanzvolle
Seite der Geschichte: die neue Straßenordnung sollte dabei helfen, revolutionäre
Demonstrationen zu bekämpfen. Der Stoff für einen Jahrhundert-
Roman war gewebt: 1862 schrieb Victor Hugo „Les Misérables“ –
das Happy End des Bestsellers ist typisch französisch: L’amour.
8. Die ersten Cabriolets.
Die Franzosen gaben bei der Entwicklung
von Autos ordentlich Gas und schon um 1900 fuhr der Citroen 5CV
durch die Straßen von Paris. Der Trendsetter war ein Cabriolet. Seine Zeit
wurde schließlich nicht umsonst „Belle Epoque“ genannt. Toulouse-Lautrec,
Matisse und Renoir schwangen die Pinsel, das Moulin Rouge verwandelte
sich von der einfachen Mühle zum berühmtesten Nachtclub
der Stadt. Paris wurde zur Glitzerstadt – und leuchtet noch immer.
9. Die Frau mit dem Bananen-Rock.
Sie passte nach Paris, denn sie
war revolutionär, lebenslustig und sie hatte einen eigenen Stil. Die
schwarze Amerikanerin Josephine Baker schockierte die Welt und gewann
die Herzen der Franzosen, als sie in den 20er-Jahren nur mit einem
Rock aus Bananen in Paris auftrat. Hier regierte die Avantgarde das
Nachtleben. Schriftsteller, Musiker, Maler und Filmemacher – sie alle
kamen nach Paris. Sie kommen immer noch.
10. Marianne, das Staatssymbol.
Frankreich ist anders. Das beweist
nicht zuletzt das Staatssymbol. Während andere Nationen Adler steigen
lassen oder sich mit wuchtigen, kriegerischen Damen wie der Germania
und Britannia identifizieren, wählten unsere Nachbarn Schönheit und
Sinnlichkeit als Symbol ihres Landes – und ließen sich von Marianne verkörpern.
Marianne, das französische Staatssymbol, zeigt sich meist mit
nacktem Busen und ohne Waffen. Sie ist ein Kind der französischen Revolution
und damit ein Kind des Volkes – und sie beweist: Frankreich ist
weiblich, denn die Franzosen lieben die Frauen. Vive la France!
PARIS - DIE KÖNIGIN DER NACHT
Es gibt einen richtigen Zeitpunkt für ein
Liebesabenteuer mit der weiblichsten aller
Städte: Warten Sie, bis die Museen schließen,
die teuren Designer-Boutiquen ihre Alarmanlagen
scharf schalten und die Touristen
erschöpft in ihre Hotelbetten fallen. Dann
wirft sich Paris in ein Lichterkleid, funkelt
und strahlt. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen:
Steigen Sie in Ihr Cabriolet, die Straßen sind
frei, die Stadt gehört Ihnen!
Paris ist eine typische Großstadt: anstrengend, laut und teuer. Die Straßen
sind verstopft, Parkplätze schwer zu finden und die Autofahrer entsprechend
hektisch und nervös. Obendrein wartet auf Touristen ein
ermüdendes Pflichtprogramm: Louvre, Centre Pompidou, Eiffelturm,
Sacré-Coeur, Notre-Dame, Galeries Lafayette und so weiter. Trotzdem
schlagen wir Ihnen eine Cabriolet-Tour durch Paris vor – und sind begeistert
von unserer Idee. Denn anstrengend ist die Schöne nur am Tag,
am Abend entspannt sie sich und lässt Sie ihren Herzschlag spüren. Jetzt
ist es an der Zeit, sich auf ein Abenteuer mit der „Stadt der Liebe“ einzulassen.
Dabei geht es vor allem um eines: die Fahrt zu genießen. Lassen
Sie sich von den Lichtern verführen. Inhalieren Sie die einzigartige
Atmosphäre. Freuen Sie sich über die faszinierende Kulisse ihrer Stadtrundfahrt
– und verbitten Sie sich Erklärungen. Es geht um den
Moment, eine Studienreise durch die Stadt können Sie morgen immer
noch unternehmen. Jetzt ist Ihr Herz an der Reihe. Paris will es gewinnen.
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